Lilian Dudus Lebenstransformation
"Ich kann das Trauma, das ich erlitten habe, überhaupt nicht beschreiben (...) Das Gemeinschaftsgartenprojekt von ForAfrika hat mich die schlimmen Erinnerungen an meine Zeit im Südsudan vergessen lassen."

Lilian Dudu
Die 38-jährige Lilian Dudu erzählt von ihrem steinigen Weg ins Leben.
2017 floh sie aus dem Südsudan nach Uganda, nachdem eine Bande bewaffneter Männer ihr Haus im Dorf Yei angriff und dabei ihren Mann und andere Zivilisten im Dorf tötete. Die Erinnerung an den Tag, als sie den brutalen Moment mit eigenen Augen sah, lässt ihr das Blut in den Adern frieren. «Ich kann das Trauma, das ich erlitten habe, überhaupt nicht beschreiben», sagt die weinende Lilian, die, als ob das nichts wäre, noch ihr gesamtes Vermögen verlor. Es war in jenem Augenblick, als sie beschloss, mit ihren sechs Kindern ihre Heimat zu verlassen und sich auf die Suche nach einem sicheren Leben zu machen.
Bei ihrer Ankunft in Uganda wurde Familie Dudu im Aufnahmezentrum empfangen und kurz danach auf ihr Grundstück umgesiedelt. Wie andere Flüchtlinge waren sie zu dem Zeitpunkt vollständig von den vom Welternährungsprogramm (WFP) bereitgestellten Lebensmittelrationen und den von anderen humanitären Partnern überreichenden Non-Food-Artikeln abhängig.
Da sie bereits Zuhause im Südsudan grundlegende Erfahrung im Bereich der Landwirtschaft sammeln durfte, zeigte sie sofort Interesse, als ForAfrika mit den Gemeinschaftgartenschulungen im Jahr 2019 begann. «Als ich als Teilnehmerin anfing, legte ich sofort mehr Wert auf die praktische Ausbildung, die für mich relevanter war. Das war der Beginn meiner Lebenstransformation», erzählt Lilian und fügt dazu, «die ForAfrika-Agronomen erklärten uns die landwirtschaftlichen Anbautechniken auf eine sehr praktischen Art und verteilten Starterpakete mit Gemüsesamen und den benötigten Werkzeugen».
Lilian Dudu's eigener Garten
Lilian bei ihrem Garten, den sie direkt neben ihrem Häuschen aufbaute
Bereits während der Schulung begann die sechsfache Mutter am Ende jedes Schulungstages mit der Vorbereitung ihres eigenen Landes. Sie pflanzte Gemüse an und konnte schon nach wenigen Wochen erfolgreich ernten. Einen Teil des Gemüses hat sie für den Eigenbedarf verwendet, den Überschuss verkauft und damit einen kleinen Erlös erwirtschaftet. Heute ist Lilian in der Lage, andere Grundbedürfnisse, wie Seife und Zucker zu kaufen und ihre Kinder zur Schule zu schicken. Voller Begeisterung beschreibt sie die Lage in ihrer Siedlung: «In Zone drei, Dorf vier, wo wir wohnen, kann man deutlich sehen, wie sich das Leben der Flüchtlinge, die das Wissen aus der ForAfrika-Gemeinschaftsgartenschulung erworben haben, verändert hat. Die meisten haben Gärten mit grünem Gemüse, Zwiebeln und Tomaten. Damit decken wir unseren eigenen Familienbedarf und machen auch Profit beim Verkaufen des Überschusses».
Lilian Dudu berichtet voller Dankbarkeit, dass ihre Gesundheit sich dank der ausgewogenen Ernährung deutlich verbessert hat. Auch ihre geistige Heilung ist das Ergebnis des Engagements und der Fähigkeit, sich und ihre Familie zu versorgen. «ForAfrika hat mich die schlimmen Erinnerungen an meine Zeit im Südsudan vergessen lassen», sagt sie abschliessend und träumt davon, ihr Gemüseproduktionsprojekt für ein nachhaltiges Leben auszuweiten, damit ihre Kinder eine bessere Zukunft haben dürfen.
Lilian Dudu gehört zu den zahlreichen Flüchtlingen, die sich die innovativen landwirtschaftlichen Methoden der ForAfrika-Agronomen zu eigen gemacht haben. Ihre ermutigende Geschichte zeigt, wie sich die Lebensumstände vieler Flüchtlingen massgebend zum Positiven verändert haben. Das gibt uns grosse Hoffnung und Zuversicht für die Zukunft.
SPENDEN
Wir sind davon überzeugt, dass die Investition in landwirtschaftliche Initiativen ein wichtiger Weg ist, um Afrika zu helfen, sich selbst zu helfen. Damit befähigen wir die lokale Bevölkerung, ihre Nahrung selbst zu erzeugen und Einkommen zu generieren. Sie können eine oder mehrere Personen über den Zeitraum von 12 Monaten unterstützen. Inbegriffen sind: Saatgut, Werkzeug und Training.