15. März 2024
Die Landwirtschaft dem Klimawandel anpassen
Kostensenkung: Die Bündel von Maniok-Stecklingen werden Farmer-Familien wie die von Anita unterstützen, nach dem Zyklon einen Neuanfang zu wagen.
Eine neue Sorte von dürreresistentem Maniok hilft den Opfern des Klimawandels.
Im Laufe der Jahre hat ForAfrika seine landwirtschaftlichen Ausbildungsprogramme immer mehr an die Problematik des Klimawandels angepasst. Der Grund dafür ist, dass die Gemeinschaften, mit denen wir arbeiten, die Auswirkungen des Klimawandels immer heftiger zu spüren bekommen.
Zur Anpassung gehört unter anderem die Einführung neuer Nutzpflanzen- und Gemüsesorten. Im Südsudan experimentieren die von Überschwemmungen betroffenen FarmerInnen mit Reis, der auch unter feuchten Bedingungen gedeiht. In Mosambik haben wir eine süssere, schmackhaftere und nährstoffreichere Sorte von dürreresistentem Maniok eingeführt.
Die Nachricht von dem begehrten Wurzelgemüse hat sich im Vilankulo-Distrikt herumgesprochen. Viele Menschen kommen auf die Farm von Tomás Sitoe, einem ehemaligen Teilnehmer unseres gemeinschaftlichen Landwirtschaftsprojekts, um das Gemüse zu erwerben.
Tomás ist ein erfolgreicher Landwirt und er hat keine Angst davor, sein Erfolgserlebnis mit anderen zu teilen. Seit der Wirbelsturm Freddy über das Land hinweggefegt ist, hat er bereits einige seiner Nachbarn unterstützt.
Die Klimaerwärmung verschärft die Situation
Mosambik ist besonders anfällig für extreme Wetterereignisse und wird jedes Jahr von Zyklonen heimgesucht – oft mit verheerenden Folgen. Im Jahr 2023 kehrte der Zyklon ‚Freddy‘ dreimal hintereinander in das Land zurück, bevor er schliesslich endgültig zerfiel. Zahlreiche Menschen verloren ihre Häuser und ihre Ernten. Laut einem Bericht des UN-Welternährungsprogramms, forderte der Supersturm allein in Mosambik 198 Tote und 1’074’970 Verletzte. Auch auf Mauritius, La Réunion, Madagaskar, Simbabwe und Malawi hinterliess der Zyklon eine Spur der Verwüstung, bei der mindestens 1’434 Menschen ums Leben kamen und insgesamt fast zwei Millionen Menschen betroffen waren. Der Zyklon ‘Freddy’, war nur eines von vielen Wetterereignissen, die Wissenschaftler mit dem Klimawandel in Verbindung bringen. Die Erwärmung des Planeten verändert die Wettermuster und verursacht heftigere und häufigere Stürme. Nach Angaben der Weltorganisation für Meteorologie war der Juli 2023 der heisseste Monat seit Aufzeichnung.
Auch Anita Damiano, die in demselben Gebiet wie Tomás Landwirtschaft betreibt, verlor ihre gesamte Ernte durch den Zyklon ‘Freddy’.
„Es regnete extrem heftig. Wir hatten Erdnüsse, Mais und Bohnen, und wir haben alles verloren. Wir haben zudem auch Hühner und Ziegen verloren. Es war wirklich schrecklich für uns. Alles, was uns jetzt übrig bleibt, ist noch einmal von vorne zu beginnen.“, sagte Anita.
Bevor der Zyklon Freddy ihre Farm zerstörte, bauten sie und ihre Familie Pflanzen für den Eigenbedarf an und verkauften ihre Überschüsse auf dem örtlichen Markt.
Der Zyklon ‚Freddy‘ führte zu Überschwemmungen und zerstörte die Ernte von vielen KleinfarmerInnen.
Tomás freut sich nicht nur an seinem Erfolg, sondern auch daran, dass er anderen zum Erfolg verhelfen kann.
Kommerzielles Saatgut ist kostspielig
Wie viele afrikanische SubsistenzfarmerInnen hat auch die Familie Damiano nicht das nötige Geld, um kommerzielles Saatgut für die Neuanpflanzung zu kaufen. Zwar bewahren viele Bauern in Mosambik einen Teil des Saatguts einer Saison auf, um es in der nächsten Saison anzupflanzen, doch wenn dieses Saatgut durch eine Überschwemmung oder eine andere Katastrophe zerstört wird, müssen sie kommerzielles Saatgut kaufen. Kommerzielles Saatgut ist oft dürreresistent und hat andere nützliche Eigenschaften, aber es ist zu teuer für Menschen, wie Anita.
Denn das meiste Saatgut muss aus Südafrika oder anderen Ländern importiert werden, und sobald es im Land ist, wird ein Aufschlag erhoben.
Tomás hat jedoch freundlicherweise Bündel von Maniokstecklingen an Anita und andere Nachbarn weitergegeben. Die Stecklinge können leicht wieder eingepflanzt werden. Es wird jedoch einige Zeit dauern, bis sie die Blätter und Knollen verwenden können.
Die Maniokbündel sind sehr schwer zu tragen, und Anita wird etwa 45 Minuten brauchen, um mit einem Bündel auf dem Kopf nach Hause zu laufen.
„Aber sie werden uns sehr helfen“, sagt sie. „Wir fühlen uns gleich ein wenig besser.“
Tomás freut sich, dass er helfen kann: „Da ich durch ForAfrika selbst Unterstützung erhalten habe, möchte ich auch den Menschen in meiner Umgebung helfen.“
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