«Wasser ist Leben»
Der Satz «Wasser ist Leben» hat für mich noch einmal an Bedeutung gewonnen als ich gesehen habe, wie das halbe Dorf sich um den Brunnen versammelte, die Kinder spielten, die Männer sich unterhielten und die Frauen und Mädchen eifrig ihre farbigen Kanister mit dem sauberen Wasser zu füllen begannen. In diesem bunten Treiben wage ich zu behaupten, dass eine wieder – oder sogar neu eingekehrte Lebensfreude und Hoffnung zu spüren und zu sehen ist.
Vom «übergelaufenen» Wasser können die Tiere, welche ein wichtiger Teil der Gemeinschaft ausmachen, ebenfalls trinken und das Wasser kann auch für die örtliche Landwirtschaft zur Bewässerung genutzt werden. Wasser bedeutet in diesen Gemeinschaften in Angola wirklich – Leben. Von verschmutztem Wasser übertragbare Krankheiten werden so reduziert, Tiere können gesund gehalten werden, Mädchen und Frauen können sicher und in näherer Distanz Wasser für die Familie holen und es gibt Wasser, um auch in trockeneren Zeiten des Jahres das angepflanzte Gemüse zu bewässern.
Unterhalt der Brunnen
Angola ForAfrika und auch wir setzen uns dafür ein, dass die Gemeinschaft den Brunnen als ihr Eigentum kennen und schätzen lernen. Damit ist auch klar, dass die Instandhaltung, Wartung und Reinigung des Brunnens zur Verantwortung des Dorfes gehört. Mit gezielten Schulungen, regelmässigen Besuchen und dem zur Verfügung stellen von Werkzeugen für einfache Reparaturen sorgt ForAfrika für möglichst viel Eigenständigkeit und Eigenverantwortung.
Ein langer und intensiver Tag ging zu Ende aber die Eindrücke werden lange bleiben.
Freude dank dem Hike ForAfrika
Auch beim zweiten Brunnen «Bairro Novo», den wir besuchten, war die Freude der Dorfgemeinschaft unbeschreiblich gross und die Übergabe des Brunnens zur Nutzung für die Gemeinschaft wurde feierlich zelebriert. Diesen Brunnen konnte das Team Angola ForAfrika dank SpenderInnen von unserem Hike ForAfrika 2022 bohren. Ich hatte das Privileg dabei zu sein, als die ersten bunten Gefässe und Kanister mit dem klaren Wasser gefüllt wurden. Dabei hielten die Kinder ihre Gesichter unter den Wasserhahn und konnten vor Staunen und Lachen kaum mehr atmen.
Es war ein Fest – welches mich aber auch sehr nachdenklich und traurig gestimmt hat. Während für viele von uns das saubere Trinkwasser aus dem Wasserhahn eine Selbstverständlichkeit ist, bedeutet es hier in Angola ein Meilenstein und eine grosse positive Veränderung für ein ganzes Dorf.