22. August 2023
Durch Krieg getrennt und in Gärten vereint
Die zwei Freunde zeigen stolz ihre heranwachsende Ernte, mit welcher sie Eigenständigkeit zurückgewinnen.
Durch den Krieg getrennt und in den "Friedensgärten" vereint, haben diese beiden Freunde ein neues Leben für sich und ihre Familien aufgebaut.
Vom Krieg auseinandergerissen
Plötzlich brach alles auseinander. Gewaltsam wurde den Südsudanesen Peter Adumba und Peter Khemis nicht nur Besitz und Lebensgrundlage entrissen, sondern auch ihre langjährige Freundschaft. Sie waren gezwungen ihr Heimatland wegen aufflammenden Konflikten fluchtartig zu verlassen und standen vor dem Nichts.
In ‚Friedensgärten‘ wieder vereint
Nach einer traumatischen Reise der Ungewissheit führte ihre Flucht sie beide nach Uganda. Und ohne voneinander zu wissen, landeten sie sogar im gleichen Flüchtlingslager. „Es ist, als ob die Mitarbeiter des OPM [Büro des Premierministers] wüssten, dass wir unzertrennliche Freunde sind; wir bekamen sogar benachbarte Grundstücke zugeteilt“, sagt Peter Adumba strahlend und bezieht sich dabei auf die 30 mal 30 Meter grossen Grundstücke, die den Geflohenen im Rahmen der fortschrittlichen ugandischen Flüchtlingspolitik zugeteilt wurden.
Doch zu Beginn hatten beide mit Kriegstrauma zu kämpfen und ihr Mangel an Fachwissen verhinderte eine erfolgreiche landwirtschaftliche Nutzung ihres Grundstückes. Aber sie gaben nicht auf und die Ausdauer zahlte sich aus. Heute können die beiden Männer dank unseres Landwirtschaftstrainings einen Gemeinschaftsbetrieb mit gutem Einkommen vorweisen. Sie konnten bereits zusätzliches Land pachten und 780 riesige Kohlköpfe anbauen, die ihnen 270 Dollar eingebracht haben. Dabei haben sie noch weit nicht alle verkauft.
„Wir planen, ein gebrauchtes Motorrad zu kaufen“, sagt Peter Khemis und erklärt, dass sie dieses als ‘boda-boda’ (Taxi) nutzen werden, um zusätzliches Einkommen zu erzielen. „Während das Motorrad die Einnahmen steigert, wächst unsere zweite Ernte heran. Zudem planen wir, auch in der Nebensaison Gemüse anzupflanzen. Das ist unser Jahr, in dem wir die Umstände verändern und endlich wieder glücklich leben können“, sagt er und strahlt über das ganze Gesicht.
Die beiden Peter lernen von unseren ForAfrika-Mitarbeitern wie man effizient Landwirtschaft betreibt.
Ganze Gemeinschaften werden verändert
Der Erfolg der Freunde hat einige ihrer Nachbarn dazu angespornt, ebenfalls fleissig Ackerbau zu betreiben.
„Es ist der friedlichen Koexistenz zu verdanken, dass wir von diesem Land leben können“, sagt Peter Adumba. „Und deshalb danken wir ForAfrika dafür, dass sie sowohl die Flüchtlings- als auch die Aufnahmegemeinschaft stets unterstützt haben. Unsere Geschichte hat uns gelehrt, dass wir viel bewirken können, wenn wir uns zusammentun, aber noch viel mehr können wir erreichen, wenn eine dritte Partei uns die Hand reicht und uns zur Seite steht. Das eröffnet uns den Horizont für neue Möglichkeiten“, sagt er abschliessend.
Landwirtschaft ist eine effektive Methode, um Menschen in Not in die Eigenständigkeit zu führen.
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